Das Musikvermittlungsprojekt sounds of nature sucht nach Klängen der Natur und nach ihren kompositorischen “Umsetzungen“ in den verschiedenen Stilen und Epochen der Musikgeschichte.

Für viele KomponistInnen war und sind die Klänge in der Natur eine wichtige Inspirationsquelle ihrer Werke.
Sehr berühmte Beispiel sind A.Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, bei J.Haydn „Die Schöpfung“, oder die „Pastorale“ bei L.v.Beethoven. Aber auch Komponisten wie F.Mendelssohn-Bartholdy, M.Mussorgsky, E.Grieg oder C.Debussy, bis hin zu C.Cage oder O. Messiaen haben in ihren Werken immer wieder die Natur thematisiert. Debussy, dessen 100.Todestag dieses Jahr gefeiert wird, schrieb 1911: “(Musik) … ist eine ungebundene hervorsprudelnde Kunst, die nur im Freien gedeiht, eine Kunst nach Art der Elemente, des Windes, des Himmels, des Meeres! … ich bin für die Freiheit. Die wahre Freiheit kommt von der Natur. Alle Geräusche, die sie um sich herum hören, lassen sich in Töne fassen.”

Was inspirierte die KomponistInnen und wie gelang und gelingt ihnen eine Umsetzung in ihren Werken für das ihnen jeweils zur Verfügung stehende Instrumentarium – sei es solistisch, kammermusikalisch oder für großes Orchester?
Welche Klänge ihrer Werke sind für uns heute wieder erkennbar bzw. noch nachvollziehbar, welche sind nur noch aus dem Kontext und den Lebensumständen ihrer Entstehungszeit verstehbar. Welche Klänge und Tierlaute z.B. sind dagegen verloren oder für die im urbanen Umfeld lebenden Menschen so selten geworden, dass sie diesen unbekannt erscheinen bzw. kein Wiedererkennungswert haben.

Im Projekt wird das forschende Hören im Mittelpunkt stehen: das Hören von entsprechenden live vorgespielten Musikbeispielen, ebenso wie das Hören ihrer möglichen Vorbilder in der Natur.
Ziel dieser Forschung und Auseinandersetzung ist die Sensibilisierung des Hörens und der eigenen Ohren, aber auch für unsere Umwelt, der Umgang mit ihr und ihre zunehmende Gefährdung v.a. auch durch die Klimaveränderung.

Die Ergebnisse dieser gemeinsamen Forschungsarbeit sollen in die Entwicklung eigener „Kompositionen“ unter Einbindung selbst erfundener Klänge unter Verwendung selbst gebauter Blasinstrumente münden. Eine öffentliche Präsentation dieser „sounds of nature“ als Abschluss des Projektes ist geplant.

Teil des Projektes ist eine Exkursion mit Priv.-Doz. Dr.rer.nat. Sabine Hille von der Boku, deren Forschungsgebiet u.a. die Vogelpopulationen und ihre Gefährdung ist. Bei Morgendämmerung werden die TeilnehmerInnen die Arten entdecken und beschreiben, die Stimmen und Melodien der Vogelarten erkennen bzw. die Vögelstimmen identifizieren und auf Tonträger aufnehmen.
https://alpine-biodiversity.boku.ac.at/

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