Anliegen und Idee des ersten Workshops ist es, die Kinder auf ein bewusstes Hören zu sensibilisieren. Die Schlüsselerfahrung ist das Erlebnis von Stille, die keine wirkliche Stille sein kann, da die Konzentration auf sie das eigene Hören so schärft, dass selbst leiseste Geräusche wahrgenommen werden.

Nach einer musikalischen Begrüßung, Auszüge aus einem Streichquintett von W. A. Mozart, werden die Kinder mit verbundenen Augen auf den Boden gelegt. Das Streichquinttett improvisiert mit Tönen und Geräuschen, um die Kinder zu akustisch ausgelösten Bildern und Phantasien anzuregen.
Danach werden den Kindern die Augen nochmals verbunden und mit einer Stoppuhr 30 Sekunden Stille gestoppt. Die jetzt sensibilisierten Kindern können sich nun ganz auf das Hören einlassen. Zur ihrer Überraschung erleben sie die Stille als keine wirkliche Stille. Nach einem dritten Durchgang notieren wir auf einem großen Bogen Papier, was in welcher Reihenfolge in der Stille zu hören war. Es entsteht die erste Partitur.
Anschließend versuchen wir mit den Schülern, das Gehörte mit den im Raum vorhandenen Gegenständen zu reproduzieren. Dazu benutzen sie auch die Streichinstrumente, deren Klang- und Geräuschmöglichkeiten von den Musikern ausführlich vorgestellt und erklärt wurden. Die Kinder lernen die Vielfalt ihrer eigenen Geräuschmöglichkeiten wie die der Streichinstrumente kennen und sie gezielt einzusetzen. Das notierte Ergebnis wird von den Kindern und Musikern gemeinsam aufgeführt.
Zum Abschluß spielen die Musiker einen Satz aus einem Streichquartett von Peter Sculthorpe, der besonders geräuschhafte Spieltechniken verwendet. Die Kindern hören so eine notierte Kompositionen, mit deren Stilmitteln sie selbst schon in Grundzügen gearbeitet haben und die unendlich weiter entwickelbar sind. Der Workshop schließt mit der Möglichkeit, die neu kennengelernten Instrumente selbst ausprobieren zu dürfen.

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